Letztes Wochenende haben nicht nur Rock am Ring und Rock im Park stattgefunden. Nein! Mitten in Schleswig-Holstein, im beschaulichen Ellerdorf, war das Wilwarin Festival! Für mich, und hoffentlich viele andere Besucher, x-fach besser als die großen Giganten. Das Wilwarin Festival hat dieses Jahr 25. Geburtstag gefeiert. Dies war unter anderem für mich ein Grund nach 13 Jahren Pause wieder hinzufahren und es war wie ein „nach Hause kommen“. Einiges hat sich verändert, besonders die Anzahl der Bühnen, und doch ist das Gefühl einfach gleich geblieben.
Wir sind am Freitag Abend leider erst angereist und haben das Festival mit Affenmesserkampf begonnen – purer Abriss! Anschließend ging es dann weiter mit emotionalen Momenten bei Conny. Songs wie „Zahnpastalippen“ treffen einfach mitten ins Herz des links-alternativen Publikums. Dann kam mein persönliches erstes Highlight des Wilwarin Festivals: Rumkicks! Die drei Koreanerinnen haben alles gegeben was das Punkherz begehrt. Spätestens beim Song „Fuck You“ ging der Pogo ab und auch die Kids in der ersten Reihe hatten sichtbar ihren Spaß. Songs wie „Punk Rock Boy“ und ihr Hit „Punkrocker“ durften natürlich auch nicht fehlen.
Im Anschluss haben wir dann einen kurzen Abstecher zu Ferris gemacht und haben dann aber erstmal eine kurze Pause eingelegt um etwas Kraft zu tanken für den Headliner des Abends: Alarmsignal. Diese Band begleitet mich bereits seit Teenie-Zeiten und genauso fühlte es sich auch an. Direkt zu Beginn gab es erstmal eine klare Ansage gegen Gewalt und für Gleichberechtigung. Bei „Tanzen“ wurden grüßen an Torsun (Egotronic, verstorben 30.12.2023) hinauf gesandt und sein Part wurde dann vom Band abgespielt, was zu ein paar Tränen in den Augen geführt hat. Es gibt dann einen guten Mix aus neueren Songs und den alten Klassikern, mit dabei sind zum Beispiel: „Kompass und Chauffeur“ (2022), „which part of fuck off don’t you understand“ (2015), „Nazis nehmen uns die Arbeitsplätze weg“ (2006) und „Wir leben“ (2007). Außerdem gibt es noch ein großartiges Cover des Kotzreiz-Punk-Hits „Punk bleibt Punk“ und zum Abschluss dürfen natürlich die „Brennende Barrikaden“ nicht fehlen. Vom ersten Moment an haben Alarmsignal das Publikum und auch uns in ihren Bann gezogen. Es wird getanzt, gepogt und eifrig mit gegröhlt.
Und so strömen anschließend die Menschen raus in alle Richtungen, für manche geht es nun zurück zum Camp und ab ins Bettchen, für andere ist die Nacht noch jung und sie gehen auf der Elektro-Stage noch weitere Stunden tanzen.
Der Samstag Morgen beginnt auf der Main Stage mit Peters Beine, welche groovy Rock spielen und Songs wie „Ich will das du tanzt“ und „Kwalle“ zum Besten geben. Mich persönlich hat es überrascht, dass zu so früher Stunde schon so viel los ist vor den Bühnen. Auf der Skate Stage, welche auf dem Camp Ground steht und stets gut besucht ist, startet der Tag mit Shitshow, einer female fronted Punk Band aus Hamburg. Zum Punkrock Yoga haben wir es dann leider aufgrund des Wetters nicht geschafft, uns dafür aber ein paar Spiele beim Wilwarin Fußballturnier angeschaut. Dort wird aus Tradition mit Bier in der Hand gespielt. Anschließend gab es dann auch noch einen Hobby Horsing Wettbewerb, bei dem groß und klein viel Spaß hatten. Pünktlich zur Abendessenszeit begann dann auf der Skater Stage das Musik-Bingo zu Gunsten von Viva Con Aqua, moderiert mit viel Humor. So sagt der DJ man solle auf die Rückseite des Bingo-Zettels gerne ein Gedicht schreiben und er prämiert dann das Beste nach dem Festival. Jedoch nur wenn die Adresse mit drauf steht, weil er würde ja per Post informieren. Weshalb hier das Abendessen erwähnt wird? Die Skate Stage auf dem Campground ist umrandet von diversen Fressständen und natürlich steht auch eine echte Halfpipe daneben.
Nachdem man den ganzen Nachmittag über coole 2000er und Chill-Mukke von der Schietkuhle über den Campground wabern hörte, beginnt dann der Abend mit Bands wie Gas Wasser Indiepop, Rat Boy und Jools. Letztere liefern eine krasse Bühnenshow ab. Sänger und Sängerin haben einfach eine gewaltige Ausstrahlung und sind echte Bühnentiere. Zwar ist es noch hell, doch geht an der Schietkuhle bei DJ Wasserfall bereits der Rave ab.
Die für uns letzte Band des Abends ist dann Situationsfornaemelse, dänischer Angry-Woman-Punk. Auch wenn wahrscheinlich einige im Publikum kein dänisch verstehen ist die Stimmung einfach berauschend. Sie spielen Songs wie „Bessefar“ und „Kaff‘ eller knepp“. Letzterer äußert Kritik am Datingverhalten der aktuellen Zeit und der damit verbundenen Oberflächlichkeit. „Okayokay“ ist ein ebenfalls sozialkritischer Song im Repertoire der Dänen. Er prangert an, dass manche Männer die ganze Care Arbeit den Frauen überlassen. Fast zum Abschluss gibt es dann einen Akustik-Song im Stil eines dänischen Kinderliedes, welches sich dann in ein kinder-aufweckendes Lied verwandelt, es heisst „Hip Hallaa!“.
Es hat sich für mich mehr als gelohnt zum Wilwarin Festival zurückzukehren. Es herscht dort einfach eine einmalige tolle Stimmung und auch das nicht ganz so tolle Wetter konnte diese verderben. Es war wie ein kurzer Ausflug in eine andere Welt. Ich möchte an dieser Stelle auch einmal erwähnen wie toll die Organisatoren alles managen und wie hilfsbereit und lieb das gesamte Personal dort ist. Man fühlt sich einfach wohl und safe. Die Musik war ein toller Mix aus den unterschiedlichsten Musikrichtungen, von Punk bis Elektro, von Rock bis 2000er Mukke, für jeden war was dabei. Ich freue mich bereits im nächsten Jahr wieder zum Wilwarin Festival heimzukommen.
- Worn Down Thread
- Worn Down Thread
- Affenmesserkampf
- Conny
- Conny
- Conny
- Conny
- Conny
- Rumkicks
- Rumkicks
- Rumkicks
- Rumkicks
- Rumkicks
- Rumkicks
- Rumkicks
- Rumkicks
- Rumkicks
- Rumkicks
- Ferris
- Ferris
- Ferris
- Ferris
- Alarmsignal
- Alarmsignal
- Alarmsignal
- Alarmsignal
- Alarmsignal
- Alarmsignal
- Alarmsignal
- Alarmsignal
- Alarmsignal
- Alarmsignal
- Alarmsignal
- Alarmsignal
- Alarmsignal
- Ambi
- Shitshow
- Shitshow
- Peters Beine
- Peters Beine
- Peters Beine
- Guests
- Guests
- Ambi
- Ambi
- Ambi
- Ambi
- Ambi
- Fußballturnier
- Fußballturnier
- Ambi
- Musik Bingo
- Hobby Horsing
- Hobby Horsing
- Rat Boy
- Gas Wasser Indiepop
- Gas Wasser Indiepop
- Gas Wasser Indiepop
- Gas Wasser Indiepop
- Jools
- Jools
- Jools
- Jools
- Jools
- Jools
- Jools
- Jools
- Jools
- Jools
- Jools
- Situationsfornaemelse
- Situationsfornaemelse
- Situationsfornaemelse
- Situationsfornaemelse
- Situationsfornaemelse
- Situationsfornaemelse
- Situationsfornaemelse
- Situationsfornaemelse
- Situationsfornaemelse
- Situationsfornaemelse
- Situationsfornaemelse