The Rose hat am 1. Dezember 2024 ihre Fan-App „The Rosarium“ geschlossen und eine Pause angekündigt. Ein Schritt, der viele Fans beunruhigt – doch was ist passiert?
The Rose haben in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung durchgemacht. Nach ihrer Klage gegen ihre ehemalige Agentur und der anschließenden militärischen Dienstzeit von drei Bandmitgliedern, erlebte die Band 2022 ein beeindruckendes Comeback. Mit der Gründung des eigenen Labels und der Kooperation mit Transparent Arts (Far East Movements Label) wagten Woosung, Dojoon, Hajoon und Taegyeom den Schritt in die Unabhängigkeit.
Was folgte, zeigte jedoch, dass die Entscheidung richtig war: „HEAL“ sowie das zweite Album „DUAL“ (das es auf Platz 83 der Billboard 200 schaffte), ausverkaufte Welttourneen und legendäre Auftritte bei Coachella und Lollapalooza. Die Band bewies, dass sie es auch ohne großem koreanischen Management im Rücken schaffen können.
Doch der Indie-Weg brachte auch Herausforderungen mit sich, die offenbar unterschätzt wurden.
In den Twitter Konversationen vom Mai diesen Jahres, die jetzt wieder Aufmerksamkeit erlangen, wird deutlich: Fans waren bereits seit Monaten frustriert. Die Beschwerden reichten von mangelhafter Kommunikation über fehlende Promotion für das Album bis hin zu problematischer Ticketpreisgestaltung und ausbleibenden Fan-Benefits.
Frontmann Woosung reagierte damals offen auf die Kritik: Er räumte ein, dass mangelnde Kommunikation ihr Fehler sei, erklärte aber auch, dass sie nach Jahren intensiver Album- und Festivalarbeit eine Auszeit gebraucht hätten. Das Album „DUAL“ sei persönlich und verletzlich gewesen, weshalb sie es nicht durch plumpe TikTok-Promotion entwerten wollten. Gleichzeitig verteidigte er sich gegen Vorwürfe bezüglich der Ticketpreise und verwies auf die schwierige wirtschaftliche Lage der Touring-Industrie.
Die Schließung von The Rosarium fügt sich in dieses Bild ein.
Die Fan-App sollte eigentlich eine Plattform sein, um die Community zu stärken und exklusive Inhalte anzubieten. Stattdessen wurde sie offenbar zu einem weiteren Problemfall: Fans beschwerten sich über fehlende Benefits trotz kostenpflichtiger Mitgliedschaften, während die Band gleichzeitig mit der Verwaltung und dem Betrieb der Plattform überfordert schien.
In ihrer Abschiedsnachricht dankte die Band ihrer Community und betonte, wie sehr sie die Verbindung zu ihren Fans geschätzt habe. Alle aktiven Mitgliedschaften werden automatisch storniert, weitere Verlängerungsgebühren fallen nicht an.
„The Rose is taking a break for a bit“ – diese kurze Ankündigung lässt viele Fragen offen.
Nach ihrer ausgedehnten „Once Upon a Wrld“-Tour, die The Rose dieses Jahr durch 28 Städte führte, und der EP-Veröffentlichung „Wrld“ ist eine Ruhepause durchaus nachvollziehbar. Doch die Art und Weise, wie die Pause kommuniziert wurde – gekoppelt mit der App-Schließung – deutet auf tiefergehende Probleme hin.
Die Entscheidung, The Rosarium zu schließen und eine Pause einzulegen, ist daher wahrscheinlich das Beste, was The Rose momentan tun konnten.
Statt ein gescheitertes Projekt weiterzuführen und die Frustration auf beiden Seiten wachsen zu lassen, ziehen sie die Reißleine und nehmen sich Zeit, um ihre Strategie zu überdenken. Für Black Roses, wie sich die Fanbase nennt, heißt es leider aber auch: abwarten. Die Band hat in der Vergangenheit bewiesen, dass sie aus Rückschlägen gestärkt hervorgehen kann. Vielleicht hilft genau diese Pause den vier Mitgliedern, sich auf das zu besinnen, was wirklich wichtig ist: ehrliche Kommunikation mit ihren Fans (und sich selbst).
