The Joy Of Living Tour
Draußen wurde es immer kälter. Dieses typische Novemberwetter, nasser Asphalt, grauer Himmel, kalter Wind, ein Kombination die die Stimmung eigentlich trüben müsste. Aber genau dieser Moment, in dem sich die Tür zur Venue öffnet und man sie zum ersten mal betritt, hat etwas Magisches. Das ersten Mal die Bühne sehen, den Merch. Drinnen war warmes Licht, die Vorfreude in der Luft. Plötzlich war das depressiv-drückende Wetter draußen vergessen. Man wusste sofort, dass wird ein Abend, nach dem man sich besser fühlt, egal wie der Tag zuvor war.
Schon beim ersten Blick auf die Bühne, den Merch Stand daneben und die Menschen, die nach und nach hereinkamen, kam dieses warme Gefühl auf. Dieses Ich bin angekommen. Dieses Hier bin ich richtig. Nach einem sehr ehrlichen, erfolgreichen Interview mit Harry, war ich bereit. Bereit, jeden Moment dieser Show einzufangen, jedes Lächeln, jeden dieser kleinen Augenblicke, die später zu Erinnerungen werden.
Melle als Supportact
Der Support Act Melle eröffnete den Abend, ein Künstler, den viele im Raum noch gar nicht kannten. Und obwohl der Saal zu Beginn noch nicht komplett gefüllt war, wurde die Stimmung mit jedem Song ein Stückchen wärmer. Seine Performance war weich, ehrlich, greifbar. Er schaffte es, die Leute mitzunehmen, Stück für Stück. Man spürte, wie der Raum langsam aufatmete.
Die letzten Minuten davor
Kurz darauf wurden die Setlisten auf der Bühne festgeklebt. Dieser kleine Handgriff, der die Vorfreude schlagartig greifbarer macht. Fragen über Fragen. Welche Songs wird er spielen? Wie würde die Energie sein?
Man hat Menschen getroffen die man schon kannte oder ist mit Menschen in Kontakt gekommen, die man vorher nicht kannte. Aus Fremden wurden Bekanntschaften, und all das wegen einem Sänger. Man merkte, dass die Vorfreude immer weiter stieg, die Minuten wurden runtergezählt.
Zeit für Waiting for Smith
Um Punkt 21 Uhr war es dann so weit. Zuerst betrat die Crew die Bühne, dann kam Harry. Und mit ihm veränderte sich der Raum. Es war, als wäre jemand durch die Reihen gegangen und hätte eine zusätzliche Heizung angeschaltet. Plötzlich fühlte sich alles wärmer an, nicht körperlich sondern ums Herz herum. Augen begannen zu funkeln, lächelnde Gesichter überall.
Die Show startete mit „Some Words“, einem Song, der selbst die ruhigsten Menschen trifft. Als Harry rief: “Let’s hear you sing, Cologne!”, war alles andere ausgeblendet. Man wusste: Jetzt ist es soweit. Jetzt beginnt die Art von Abend, die man nie wieder ganz loslässt. Seine Songs bewegen jeden einzelnen irgendwo anders, egal was man fühlt es ist okay. Egal wie viele Probleme man hat, wie der Tag angefangen hat, dass Konzert war eine Auszeit von all den negativen Dingen in unseren Leben.
Er erzählte viel zwischen den Songs, über deren Bedeutung, über das, was hinter seinen Texten steckt. Und genau das machte es so besonders: Man hatte das Gefühl, ihn wirklich zu verstehen, nicht nur als Musiker, sondern als Mensch. Die Stimmung wurde von Song zu Song intensiver. Draußen existierte nicht mehr. Kein Regen, keine Kälte, keine Probleme. Jedes Lied gab ein bisschen mehr Hoffnung, ließ einen aufatmen. Hier war niemand allein, nicht mit seinen Gedanken, nicht mit seinen Sorgen.
Ein Moment, der die ganze Venue zum Schweigen brachte, als Harry zusammen mit Melle mitten in der Venue ohne Mikrofon einen Song sang. Nur zwei Stimmen, eine Gitarre. Die Discokugel drehte sich langsam über uns, Lichtpunkte tanzten über die Wände. Der ganze Raum war still. Niemand sprach. Es war einer dieser seltenen Augenblicke, in denen man merkt, wie sehr Musik einen bewegen kann.
Und einer der unerwartet witzigsten Stellen der ganzen Show, die gesamte Venue tanzte Macarena. Der Song war zwar langsamer als der Originalhit, und zwischendurch geriet man aus dem Takt, aber genau das machte es perfekt. Alle lachten, alle hatten Spaß. Jugendliche, Erwachsene, Leute, die sich gerade erst kennengelernt hatten, alle im gleichen Rhythmus, oder zumindestens haben wir es versucht.
Später spielte Waiting for Smith einen neuen Song über seine Tochter, die im Juni geboren wurde „Flowy Song (baby child)“. Ein warmer, bedeutungsvoller Titel, der den ganzen Saal weich machte.
Als vorletzten Song spielte er „I Like Life“. Ein Muss auf jeder seiner Setliste. Er teilte die Crowd in zwei Seiten, und wir sangen uns gegenseitig an, ein Moment, der gleichzeitig witzig, laut und sehr bedeutsam war. Immer wieder sagte er: “Shake everything off.” Und genau das taten wir. Wir schüttelten alles ab. Einmal richtig durchatmen, alles rauslassen.
Dann kam der letzte Song. Dieses ungewisse Gefühl setzte ein dieses Wissen, dass es gleich endet, aber dass man das mit nach Hause nehmen wird. Und so war es auch. Der Raum blieb warm, selbst als der letzte Ton verklang. Harry ging die Bühne entlang, gab jedem noch ein High Five. Die Crowd grinste über beide Ohren.
Nach der Show nahmen sich Harry und Melle noch Zeit für alle. Signierten alles Mögliche, machten Fotos, redeten. Und viele gingen nach Hause mit etwas, mit dem sie nicht gerechnet hatten: einer kleinen Portion Glück und Hoffnung, die noch Tage später nachwirkte.
Ein Abend, der mehr war als ein Konzert. Ein Abend, der ein bisschen leichter machte. Ein Abend, der im Herzen blieb.






















































