The Hives live im Zenith München – Fotos

Schon beim ersten Song surfte Nicholaus Arson mit umgeschnallter Gitarre über die Menge. Beim dritten hatte Frontmann Howlin‘ Pelle Almqvist bereits seinen ersten Gang die Treppe runter ins Publikum gewagt. Spätestens da war jedem klar: The Hives im Zenith waren nicht gekommen, um einfach nur ihre Songs runterzuspielen. Sie waren gekommen, um richtig abzuliefern.

Und wie sie abgeliefert haben. In leuchtenden Anzügen unter riesigen, schwebenden Leuchtbuchstaben ihres Namens haben die schwedischen Rocker ihren Auftritt in eine Meisterklasse theatralischer Rockperformance verwandelt. Das Publikum war bunt gemischt – langjährige Fans und Neulinge (Pelle ließ per Handzeichen abstimmen) – aber die Energie? Einheitlich. Alle vibrierten vor Vorfreude, und obwohl das Zenith nicht ausverkauft war, hätte man es der Atmosphäre nie angemerkt.

Die US-amerikanische Band Snööper und die Briten Yard Act hatten den Abend eröffnet. Snööper legten einen energiegeladenen, wenn auch polarisierenden Auftritt hin. Yard Act brauchten einen Moment, um das Publikum mitzunehmen, überzeugten dann aber und sorgten für die richtige Stimmung.

Los ging’s mit „Enough is Enough“, und sofort sang die ganze Halle mit. Das gab den Ton vor: The Hives lieferten eine verdammt gute Mischung, wobei ihre beiden jüngsten Alben, The Hives Forever Forever The Hives und The Death of Randy Fitzsimmons, den Schwerpunkt bildeten. Aber das war kein nostalgischer Trip durch die Greatest Hits. Die Band klang mindestens so gut wie wie auf Platte, eher besser, und ging jeden Song mit einer Energie an, die bewies: Hier ruht sich niemand auf alten Lorbeeren aus.

Was The Hives von anderen Bands unterscheidet, ist ihr kompletter Einsatz fürs Publikum. Pelle ließ immer wieder die Menge mitsingen und antworten und das Publikum spielte begeistert mit. Ehrlich gesagt: Das waren keine aufgesetzten Pflichtübungen, sondern es fühlte sich echt und verspielt an.

The Hives wissen genau, wer sie sind und wer sie sein wollen. Und verfolgen das kompromisslos. Noch wichtiger: Sie haben dabei offensichtlich die Zeit ihres Lebens, und diese Freude springt direkt über. Diese Authentizität, der respektlose Witz, die starke Bühnenpräsenz – das verwandelt eine normale Rockshow in etwas Besonderes.

Stell dir das ultimative Konzerterlebnis vor: Außergewöhnliche Musik? Aber sowas von. Unvergleichliche Energie? Definitiv. Einzigartige Persönlichkeit und schräge Theatralik? In Hülle und Fülle. The Hives versprechen das nicht nur. Sie liefern – und surfen dann obendrein noch ins Publikum.

Weitere Impresionen des Abends findet Ihr in der Bildergallerie hier:

Snööper

Yard Act

The Hives