Vom 7. bis 9. Juni 2025 wurde der Nürburgring zum Mekka für Rock- und Metal-Fans – und das gleich zum 40. Geburtstag von Rock am Ring! Rund 90.000 Besucher aus aller Welt feierten das Jubiläum mit einer Mischung aus internationalen Top-Acts, vielversprechenden Newcomern und echten Klassikern.
Doch das Wetter zeigte sich in diesem Jahr von seiner ungemütlichen Seite. Immer wieder sorgten Regen und Sturm für nasse Zelte, matschige Wege und kühle Nächte mit Temperaturen um die zehn Grad. „Es ist alles nass!“, hörte man so manchen Camper stöhnen. Einige packten schon am Sonntagabend nach dem Auftritt von Headliner Korn ihre Sachen und machten sich auf den Heimweg.
Der Dauerregen hinterließ seine Spuren: Auf den überfüllten Camping- und Parkplätzen verwandelten sich die Wiesen bald in Schlammlandschaften. Am Abreisetag mussten einige Autos sogar von Traktoren aus dem Schlamm gezogen werden. Die Tagesgäste mussten am letzten Festivaltag auf die Nordschleife ausweichen, da die üblichen Parkflächen wegen des Matsch nicht mehr nutzbar waren.
Rock am Ring 2025: Unerwartete Highlights und Überraschungs-Acts
Das diesjährige Rock am Ring startete direkt mit einem Knall: Bereits im Vorfeld kündigte das Festival zwei „Very Special Guests“ an – und das Gelände vor der Hauptbühne füllte sich in Windeseile. Um Punkt 13:30 Uhr eröffnete die deutsche Metalcore-Band Electric Callboy das Wochenende mit einer energiegeladenen Show, die das Publikum sofort in Festivalstimmung versetzte. Doch direkt danach sorgte ein musikalischer Stilbruch für gemischte Reaktionen: Roy Bianco & die Abbrunzati Boys brachten Italo-Schlager auf die Bühne – ein Programmpunkt, der nicht bei allen Festivalgästen auf Gegenliebe stieß.
Am Abend dann ein echter Paukenschlag: Die erste Band für das Line-up 2026 wurde verkündet – Linkin Park feiern ihr Comeback auf dem Nürburgring.
Auch der Samstag hielt einige Überraschungen bereit. Auf einem der Campingplätze sorgte die Punkrockband Feine Sahne Fischfilet aus Rostock mit einem spontanen Auftritt auf einer improvisierten Bühne für Begeisterung. Kurz darauf, um 18:00 Uhr, folgte der nächste unerwartete Moment: Kraftklub spielten ein 15-minütiges Set am FOH der Mandora Stage – ein exklusiver Mini-Gig, der das Publikum jubeln ließ.
Der Samstagabend auf dem Nürburgring versprach ein musikalisches Donnerwetter, doch für viele Fans begann der Abend mit einer herben Enttäuschung: Heaven Shall Burn, die als eines der Aushängeschilder der deutschen Metalcore-Szene gelten, mussten ihren Auftritt nach nur einem Song abbrechen. Der Grund: Sänger Marcus Bischoff zog sich eine Verletzung am Hals zu – die Band informierte kurz darauf über ihre Social-Media-Kanäle. Viele Fans zeigten sich verständnisvoll, auch wenn der Ausfall die Stimmung kurzzeitig trübte. In den Abendstunden standen dann die Headliner im Zentrum des diesjährigen Line-ups und versprechen musikalische Eskalation pur: Bring Me the Horizon, The Prodigy und als Late-Night-Special niemand Geringeres als K.I.Z.
Bring Me the Horizon liefern als Headliner eine epische Show zwischen Metalcore, Alternative und elektronischen Klangwänden. Mit ihrem Mix aus Härte, Emotion und futuristischem Sounddesign haben sich die Briten um Frontmann Oli Sykes längst an die Spitze des modernen Rock katapultiert – ein Live-Spektakel, das unter die Haut geht.
Ebenso ikonisch und energiegeladen: The Prodigy. Die Rave-Pioniere aus Großbritannien bringen mit ihren massiven Beats und aggressiven Elektro-Sounds den Moshpit zum Glühen.
Und dann: K.I.Z. Die Berliner Rap-Provokateure übernehmen das Late-Night-Special und versprechen ein musikalisches Inferno zwischen bitterbösem Humor, politischen Seitenhieben und massiver Crowd-Kontrolle. Wenn „Hurra die Welt geht unter“ in der Dunkelheit über das Gelände schallt, bleibt kein Auge trocken – und kein T-Shirt sauber.
Doch das Line-up hielt die Spannung aufrecht. Rise Against lieferten wie gewohnt eine energiegeladene Show. Als Headliner übernahmen dann die Masken-Metaller von Slipknot das Zepter – mit donnerndem Sound und einer Wucht, die nur Slipknot entfesseln können. Den Abschluss des Abends bildete der Late-Night-Act SDP, die mit ihrem genreübergreifenden Mix aus Pop, Rock und Rap eine ausgelassene Party bis in die frühen Morgenstunden boten.
Der Festivalsonntag …. Powerwolf feierte Ihre erste theatralische Metal-Messe auf der Rock am Ring-Bühne. Den krönenden Abschluss des Abends übernahm niemand Geringeres als Korn – Nu-Metal-Urväter und nach wie vor eine Macht auf der Bühne. Ihre Setlist spannte den Bogen! Als Late-Night-Act entführten Sleep Token das Publikum in eine ganz andere Klangwelt. Mit atmosphärischem Sound, mystischem Auftreten und emotionaler Tiefe lieferten sie einen fast schon meditativen Kontrast zum restlichen Line-up – ein Abschluss, der vielen unter die Haut ging.
Trotz dieser Herausforderungen zieht die Polizei ein positives Fazit: Mit nur 54 registrierten Straftaten blieb die Lage entspannt, wie Polizeisprecher Oliver Jutz berichtete. „Das ist angesichts von 90.000 Menschen an drei Tagen eine sehr gute Bilanz.“ Zwar gab es etwa 30 Unfälle, doch schwerwiegende Vorfälle blieben aus.
Die schwierigen Bodenverhältnisse forderten allerdings die Rettungskräfte. Laut Deutschem Roten Kreuz (DRK) kam es vermehrt zu Knochen- und Bänderverletzungen sowie Schnittwunden und Brüchen. Einige Besucher erlitten Herzinfarkte, niemand schwebte jedoch in Lebensgefahr. Insgesamt waren die Helfer an den sechs Festivaltagen rund 600 Mal im Einsatz und versorgten etwa 4.000 Verletzte in den Sanitätszelten. Acht Mal musste sogar der Rettungshubschrauber zum Transport in Spezialkliniken starten.
Hier sind unserer Interviews vom Rock am Ring 2025
Im Interview mit euch bei Rock am Ring 2025
Im Interview mit ZSK bei Rock am Ring 2025
Im Interview mit Evil Jared und Krogi bei Rock am Ring 2025
Im Interview mit Ringrocker bei Rock am Ring 2025