Mit They Were Always Here (MASTER) präsentiert Zero 9:36 sein bislang reifstes, atmosphärisch dichtestes und emotional ehrlichstes Werk. Das Album wirkt wie ein Gesamtkonzept aus Dunkelheit, innerer Zerrissenheit und dem Versuch, sich aus lang eingeübten Mustern zu befreien. Musikalisch verschmelzen Alternative Rock, düsterer Rap, aggressive Elektronik und melodische Passagen zu einem Sound, der vertraut wirkt, aber raffinierter und ausgefeilter als bisher.
Der Opener „Decay“ setzt sofort den Ton des Albums: bedrückend, schleppend und von einem treibenden Beat getragen, der wie eine tickende Uhr wirkt. Zero 9:36 reflektiert hier den mentalen, emotionalen und gesellschaftlichen Verfall und baut damit sofort eine beklemmende Spannung auf. Mit „System“ folgt einer der energiegeladensten Tracks der Platte, geprägt von Industrial-Einflüssen, verzerrten Vocals und einem Refrain, der im Kopf bleibt. Inhaltlich geht es um das Gefühl, in einem übergeordneten System gefangen zu sein, das Anpassung verlangt.
„Here To Bleed“ zeigt die verletzlichere Seite des Künstlers: ein melodischer Emo-Rap-Song mit hymnischem Refrain, in dem Zero nahbarer wirkt als je zuvor. Der vermutlich zentrale Track des Albums ist „Always Here (MASTER)“, der die Grundbotschaft widerspiegelt: Die Schatten der Vergangenheit bleiben immer präsent. Musikalisch verbindet der Song Sprechgesang, massive Gitarrenwände und einen cineastisch anmutenden Chorus.
Musikalisch verschmelzen Alternative Rock, düsterer Rap, aggressive Elektronik und melodische Passagen
Mit „Until The Day I“ liefert Zero einen dynamischen Track, der zwischen ruhigen Strophen und explosiven Hooklines wechselt und den Kampf gegen Selbstsabotage thematisiert. „Holding On“ wirkt danach wie ein emotionales Durchatmen: melodisch, nachdenklich und getragen von dem Versuch, an etwas festzuhalten, das langsam entgleitet.
Der erste große Feature-Moment folgt mit „Make A Mess“ (feat. No Love For The Middle Child) – ein energiegeladener Song über Chaos, Wut und Selbstzweifel, der sofort nach einem zukünftigen Live-Highlight klingt. „Disgusting“ bricht diese Dynamik mit roher Aggression auf und kombiniert unangepasste Punk-Attitüde mit modernen Trap-Elementen, während Zero seine Frustration ungeschönt herauslässt.
„Withdrawals“ (feat. Ekoh) gehört zu den emotional stärksten Stücken des Albums: ein melancholischer Song über Abhängigkeit – sei es von Menschen, Gefühlen oder inneren Mustern. Ekohs Part ergänzt Zeros Stil perfekt und verleiht dem Track zusätzliche Tiefe. Den Abschluss bildet „Leave It All Behind“, ein überraschend hoffnungsvolles Finale. Trotz des insgesamt düsteren Grundtons des Albums schimmert hier Optimismus durch – ein musikalisch epischer Schritt nach vorne, weg von toxischen Zyklen und hin zu einem Neuanfang.
Das Album erscheint am 12.Dezember.2025





