Review: SIBBI HIER – “VOL. 1”

unnamed
Fotocredit:
Pressefoto
7.8

Sebastian „Sibbi“ Hafner ist seit 20 Jahren Gitarrist der Rockband Itchy (bis 2017 mit dem Zusatz „Poopzkid“) und hat vor kurzem auf seinen Social Media Kanälen bestätigt, dass er aktuell an einem Soloalbum unter dem Künstlernamen „SIBBI HIER” arbeitet.

Nun ein paar Monate später veröffentlichte er bereits ein paar Singleauskopplungen und das Album steht in den Startlöchern, um endlich auf die breite Masse zu treffen. Wir vom Festivalstalker durften vorab schon in „VOL. 1“ hineinhören und versuchen im Folgenden zu berichten welche Stärken und Schwächen dieses Album hat.

Das Album „VOL. 1“ kommt mit einer Laufzeit von 25 Minuten, aufgeteilt in 9 Songs, daher und erscheint an diesem Freitag, dem 26.02.2021 bei dem Label Gute Laune Entertainment. Wie auch schon das letzte Itchy-Album „Ja als ob“, dass vor einem Jahr veröffentlicht wurde, ist auch dieses ausschließlich auf Deutsch, was einen Unterschied zu den vorherigen Itchy (Poopzkid) Alben darstellt. Womit ich persönlich bei dem letzten Itchy Album schon nicht ganz warm geworden bin und was sich hin und wieder auch auf diesem Album widerspiegelt.

„Kannibalen“ heißt der erste Song auf dem Album und erinnert schon sehr an Itchy. In dem Song behandelt SIBBI HIER die Ausgrenzung verschiedener Gruppen innerhalb einer Gesellschaft und vergleicht diese sarkastisch mit Kannibalen. Dabei stellt er vor allem heraus, dass bei Kannibalen keinerlei Vorurteile oder Hass gegenüber verschieden Menschen besteht, sondern allgemeine „Liebe“. SIBBI HIER fragt dann ob wir daraus denn etwas von Kannibalen lernen könnten.

Auch der zweite Song „Kein Bock“ knüpft da an, wo „Kannibalen“ aufgehört hat. Er beschreibt in diesem Song die Abneigung gegenüber Verschwörungstheoretikern, was aktuell vermutlich relevanter ist, als so manch einer denken möchte, da Querdenker zu unsrer Gesellschaft gehören und diese von SIBBI HIER massiv kritisiert werden.

Doch ebenso könnte man den Song „Cabrio“ auf die derzeitige Lage und die Pandemie beziehen, da der Sänger in diesem Track versucht der Langeweile und der immer gleichen Tristesse zu entfliehen. Das macht er indem er sich vorstellt wo anders zu sein und mit seinem Cabrio durch die Welt zu fahren. Der Song klingt sehr sommerlich und lässt einen die warmen Sommertage zurückwünschen.

„Das kann doch noch nicht alles gewesen sein“ lässt ebenfalls viel Spielraum für Interpretationen. Geht es SIBBI HIER in diesem Song um das Verarbeiten einer misslungen Beziehung? Sind die Fragen, ob man nicht einfach noch einmal von neuem anfangen kann darauf bezogen? Sicher ist, dass dieser Song zusammen mit dem letzten Song des Albums einen schönen Gegensatz zu den anderen auf dem Album darstellt. Denn SIBBI HIER beweist, dass er nicht nur die Rocknummern, wie die oben genannten oder „Tag für Tag“ kann, sondern auch eben ruhigere Liebeslieder, wie das Finale „Im selben Raum“.

„VOL. 1“ hat ein paar Höhen aber auch einige Tiefen. Ich persönlich halte es für eine gute Idee, dass Sibbi dieses Album auf deutsch gemacht hat, auch wenn ich von den vorherigen deutschsprachigen Itchy Songs nicht begeistert war. Man hat das Gefühl so näher an dem Künstler zu sein, da es eben in seiner Muttersprache geschrieben ist. Auch dass SIBBI HIER jedes Instrument selbst spielt, mit Ausnahme des Schlagzeuges, welches vom Drummer von Jennifer Rostock Chris Kotze gespielt wird, finde ich sehr bemerkenswert und zeigt was Sibbi für ein starker Artist ist.

Unser Fazit


Sound
8
Lyrics
7.5
Artwork
8