Review: Pool Kids – Easier Said Than Done

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Alexa Viscius
7.4
Emo-Math-Rock-Newcomer

Mit „Easier Said Than Done“ liefern die Emo-Math-Rock-Newcomer ihr bislang intensivstes Werk – ein Album zwischen Kontrollverlust, Kreativitätsexzess und Kollektivkraft.

Es gibt Bands, bei denen man spürt: Hier geht es um mehr als nur Musik. Pool Kids sind so eine Band. Ihr neues Album „Easier Said Than Done“ klingt nach schlaflosen Nächten, zerrissenen Beziehungen, innerem Aufruhr – und unerschütterlichem Zusammenhalt.

Was 2018 noch in Küchen von Freunden und in floridianischen Hinterhöfen begann, hat sich zu einem der spannendsten DIY-Projekte der US-Emo-Szene entwickelt. Christine Goodwyne (Vocals, Gitarre), Caden Clinton (Drums), Andy Anaya (Gitarre) und Nicolette Alvarez (Bass) sind zusammengewachsen – nicht nur musikalisch, sondern auch menschlich. Dieses Vertrauen ist das Fundament von „Easier Said Than Done“, einem Album, das den explosiven Live-Spirit der Band ins Studio transportiert – und dabei emotional tiefer bohrt denn je.

Produziert wurde die Platte wie der Vorgänger von Mike Vernon Davis (u.a. Foxing) in Seattle – finanziert allein durch jahrelanges Touren. Ein Akt der Unabhängigkeit. Übernachtet wurde bei Freund*innen, im Studio oder im Motel. Geduscht wurde im Planet Fitness. Luxus? Fehlanzeige. Dafür aber maximale Hingabe und kreative Freiheit.

Die Band experimentiert mit Klängen und Techniken: Vocals direkt nach dem Aufwachen auf der Luftmatratze, Tischtennisbälle im Klavier, Brust-Mikros am Drumkit – aus all dem entsteht ein organischer, vielschichtiger Sound. Zwischen hymnischem Rock, melancholischem Synthie-Pop und kantigem Slacker-Drive bewegt sich das Album stilistisch frei, wirkt dabei aber nie beliebig. Jeder Ton sitzt, jede Wendung erzählt.

Textlich offenbart sich Frontfrau Goodwyne so persönlich wie nie – nicht zuletzt durch ihre eigene OCD-Diagnose kurz vor den Aufnahmen. „Viele der Texte handeln von Fixierungen, von der Unfähigkeit, Dinge loszulassen“, sagt sie. Songs wie „Leona Street“, „Tinted Windows“ oder das herzzerreißende Finale „Exit Plan“ spiegeln die emotionale Zerrissenheit zwischen Tourleben, Heimatverlust und der ständigen Suche nach Selbstakzeptanz.

Aber „Easier Said Than Done“ ist nicht nur eine persönliche Abrechnung – es ist auch ein empowerndes Statement. So beweisen Sie, dass man auch ohne großes Label, ohne fette Budgets und ohne glatte Pop-Attitüde Großes schaffen kann. Dass es geht – gemeinsam.

Denn was dieses Album auszeichnet, ist seine kollektive Energie. Kein Ego im Vordergrund, kein virtuoses Solo zur Show – sondern ein gemeinsames Ziehen an einem Sound, der ehrlich, laut und dringend ist.

Und genau darin liegt die Magie von Pool Kids: Sie machen Musik, die dich umarmt, wenn du gerade nicht weißt, wie du weitermachen sollst. Die dich daran erinnert, dass du nicht allein bist. Dass man nicht alles alleine schaffen muss.

Das Album Review: Pool Kids – Easier Said Than Done wird am 15.08.2025 veröffentlich.

1. Pool Kids – Easier Said Than Done
2. Pool Kids – Tinted Windows
3. Pool Kids – Bad Bruise
4. Pool Kids – Leona Street
5. Pool Kids – Last Word
6. Pool Kids – Sorry Not Sorry
7. Pool Kids – Not Too Late
8. Pool Kids – Which Is Worse
9. -Pool Kids – Daniicon
10. Pool Kids – Perfect View
11. Pool Kids – Exit Plan

Unser Fazit


Sound
8
Inhalt
8
Kreativität
8
Artwork
5
Wiederhörwert
8