Motörhead, man glaubt es kaum, sind seit heute mit „The Manticore Tapes“ zurück. Was kann ich anderes sagen als „What the Fuck!“. Ich bin so stolz, als einer der größten Motörhead Fans dieses Review schreiben zu dürfen. Mir ist doch tatsächlich ein Ei aus der Hose gefallen (wie man im Ruhrgebiet sagt), als ich die Songs vor meiner Nase hatte.
Was kommt denn da auf uns zu?
Die Aufnahmen stammen aus einer bisher unveröffentlichten Session, irgendwo zwischen Kneipengeruch und Verstärkerrauschen eingefangen. Kein Schnickschnack, keine Hochglanzproduktion – The Manticore Tapes ist ein Bastard aus ungeschliffenem Rock’n’Roll, wütendem Bass und Drums, die klingen, als hätten sie den Teufel persönlich geweckt.
Damalige Tracks wie „Born to Lose (Never Tamed)“ oder „Crimson Waste“ erinnern daran, warum Motörhead nie nur eine Band, sondern eine verdammte Lebenseinstellung waren.
Lemmys Stimme auf den Manticore Tapes sind noch nicht von Jack Daniels und Marlboro gezeichnet. Wer hier jedoch glasklaren Studiosound erwartet, hat das Konzept Motörhead nie verstanden.
Für Fans ist dieses Album ein Geschenk, doch für Neulinge wahrscheinlich ein rauer Einstieg. Hier habt ihr aber ein Beweis: Der Spirit von Motörhead ist nicht tot. Sie grollen weiter durch die Ewigkeit – und The Manticore Tapes ist der verdammt laute Beweis dafür.
…eine Lebenseinstellung!
Nach dem Instrumental Intro bekommt man einfach direkt Bock auf mehr, weil man die Songs einfach noch nie hören konnte! Man bekommt Gänsehaut und kann es gar nicht erwarten, den zweiten Song zu hören, wo man auch endlich den jungen Lemmy hört. Aber das Intro macht schon definitiv Bock und nimmt uns in eine Zeit zurück, in der viele von uns noch gar nicht geboren waren!
Bei dem zweiten Song Leavin’Here hört man den jungen Lemmy, der zu dem Zeitpunkt noch nicht die markante Stimme hat, als auch eine Chorus-Einlage im Refrain. Das Potenzial ist jedoch fassbar, dass hier einer der Götter des Rock ’n’ Roll hervorgehen wird!
Motörhead in den Kinderschuhen mit Trademarks, die wir alle lieben. Der markante Bass-Sound lässt sich hier schon greifen und ein für die Zeit schnell vorgetragenes Drumming. Damit werden Jahre später die Bühnen dieser Welt erobert. Ein schöner und rauer Rock ’n’ Roll-Song, den ich rauf und runter hören kann.
Album Highlight!
Mein Highlight der Platte ist der Song „Motörhead„, der den Kurs für die weitere Schaffensphase der Band imposant wiedergibt. Räudiger Hard-Rock, der zeitlos durch meine Anlage ballert. Der schnellste Song der Scheibe lädt auch einfach zum Bewegen ein, da er am nächsten an den nachfolgenden Kult Releases dran ist.
Daher ist der namensgebende Titel auch passend gewählt und man bekommt Lust, eine Pulle Jacky zu killen. Zu diesem Banger Song ist hier auch ein YouTube Video vom Label veröffentlicht worden, doch macht euch selbst ein Bild!
Fazit
Ich bin immer noch absolut geflasht, auch wenn ich die Songs mehr gehört habe, als die anderen Motörhead Klassiker. Kopfhörer aufsetzen, den grauen Alltag abklemmen und die Zeit anhalten.
Von mir gibt es keine absolute Kaufempfehlung, sondern folgende Aussage: Die Scheibe müsst Ihr besitzen! Daher Beer, Drugs and Rock ’n’ Roll, als Lemmys Vermächtnis.
- Intro (Instrumental)
- Leavin’Here
- Vibrator
- Help Keep Us On the Road
- The Watcher
- Motörhead
- Witch Doctor
- Iron Horse/Born To Lose
- Leavin’Here (Alternative Take)
https://imotorhead.com/
https://en.wikipedia.org/wiki/Motörhead