Wir waren am Freitag, den 11. Juli 2025, beim Match Börner Open Air (kurz: MBOA) in Norderstedt und es gab eine volle Ladung Punkrock vom Feinsten auf die Ohren. Das Line-Up bestand aus Treptow & Jaya the Cat, welche wir leider zeitlich nicht geschafft haben, sowie Itchy, Montreal und den Donots.
Nach einer Ansage durch Tyna, welche im nächsten Jahr auf der MBOA-Bühne stehen wird, starten wir den Abend mit Itchy. Diese geben direkt Vollgas mit „No ones listening“, „Faust“ und „Thoughts and Prayers“. Zwar sind dies relativ junge Songs, doch das stört das Publikum recht wenig und es wird trotzdem direkt abgegangen und mitgesungen. Bevor es dann weiter geht mit „Ja als ob“, geht Gitarrist Sibbi aber erst einmal eine Runde Crowdsurfen auf seinem Gitarrenkoffer. Dies ist einfach zu einem festen Bestandteil jeder Itchy-Show geworden, ebenso wie, dass die Jungs einen Song im Publikum spielen, während dieses sich hinsetzt. Dies war beim MBOA dann bei „Dancing in the Sun“ der Fall. Außerdem gab es noch einen süßen Versprecher von Panzer bei einer Ansage zu den auf dem Festival anwesenden NGO’s, so entstandt spontan „Viva con Nazis“. Etwas ungewohnt fand ich persönlich, dass „Why still bother“ mitten im Set gespielt wurde. Der Song war einfach viel zu oft schon Opener. Bei „Down Down Down“ wird dann versucht mit dem Publikum gemeinsam die Hook zu pfeifen, was so halbwegs klappt. Den Abschluss macht dann „Danger!“ – wobei… da fehlt doch ein wirklich wichtiger Part jeder Itchy-Show… doch dann werden am Ende von „Danger!“ die Instrumente durchgewechselt und Panzer fordert das Publikum auf noch die letzten 30 Sekunden richtig abzugehen. Gesagt – getan! Bei der Cover-Version von „I love it“ wird nochmal richtig die Sau raus gelassen!
Die Umbaupause wollten wir dann nutzen um uns etwas zu trinken zu besorgen, dies war leider nicht so einfach, da es nur drei Stände gab und an denen Stand man mindestens eine halbe Stunde an. Erst zum Ende des Abends hin wurde dann per Buschfunk verbreitet, dass man für sich alle Getränke außer Bier, hätte in einer anderen Schlange anstellen können, welche leider jedoch nicht wirklich erkenntlich gemacht wurde. Also haben wir uns kurzerhand 2 Becher besorgt und waren beim Stand der Stadtwerke Norderstedt und haben uns etwas Wasser gratis abgeholt. Ansonsten waren wirklich mehr als genügend Sitzmöglichkeiten vorhanden, ebenso wie Toiletten und die Auswahl an Food-Ständen war auch sehr gut. Wir haben dann noch einen Abstecher beim Sozialen Netzwerk und Kein Bock auf Nazis gemacht und uns sehr nett unterhalten.
Als der Umbau dann beendet ist und Montreal die Bühne stürmen, fällt einem jedem direkt etwas ins Auge: da stehen doch noch zwei Buchstaben von Itchy auf der Bühne! Später wird dann darüber aufgeklärt, dass irgendeine Wette oder Abmachung zwischen den Bands stattgefunden hatte und daher musste die Itchy-Crew das Y und H stehen lassen für Yonas und Hirsch, was denen natürlich nicht so gut gefallen hat, da die Crew eigentlich als erstes die besagten Buchstaben einpackt. Nun standen diese aber für 4 Songs bei Montreal auf der Bühne.
Montreal starten ihr Set mit dem Klassiker „Zucker für die Affen“ und das Publikum geht sofort ab. Weiter geht es dann mit dem sehr neuen Song „Am Achteck nichts Neues“ vom gleichnamigen Album und „Auf der faulen Haut“, sowie „Pullover“. Letzterer ist ein wahrer Publikumsfavorit und wird oft nur auf Wunsch gespielt. Für Yonas, Hirsch und Max Power ist das Match Börner Open Air quasi ein Heimspiel. Nach „Idioten der Saison“, „Primadonna und Primat“ und „Neues aus der Hobbythek“, welches einer meiner Lieblingssongs ist, wird dann die Besetzung gewechselt. Man glaubt es kaum, auf einmal sitzt Sibbi von Itchy am Schlagzeug, während Max Power ein paar Getränke an die erste Reihe des Publikums verteilt und später auch Crowdsurfen geht. Gemeinsam mit Sibbi wird dann „Walkman Revolution“ gespielt. Einfach einmalig! Ein Hit folgt dem nächsten und so werden „Kino?!“ und „Sommer’96“ zum Besten gegeben. Vor dem Song „Katharine, Katharine“ gibt es dann eine kleine Ansage darüber was man früher alles in Songs gesagt hat, was so heute nicht mehr vorstellbar ist und dann während genau diesem Song spinnt auf einmal die Technik. Es klingt als würde die Platte springen und auf einmal kommt die Durchsage, dass tatsächlich das Hauptkabel von der Bühne zum FOH kaputt getanzt wurde und nun auf das Ersatzkabel ausgewichen werden muss. Dies tut der Stimmung keinen Abbruch und es geht rasant weiter mit „Max Power“ und „Fomo Sapiens“. Auch Guido von den Donots scheint sichtbar Spaß zu haben, er verbringt fast das gesamte Konzert am Bühnenrand. Bei einem meiner weiteren Lieblingssongs wird es dann ganz besonders. Es wird „15 Jahre für die Punchline“ gespielt. Dieser Song enthält mehrere Gastauftritte in der Studioversion und rein zufällig sind einige der Bands mit Gastauftritt auch auf dem Match Börner Open Air und so übernehmen Costa von der Sondaschule, Ingo von den Donots und (ich glaube auch) Sibbi von Itchy ihre Zeilen selbst live auf der Bühne. Was für ein Moment! Das wird es wohl nicht noch einmal so geben! Was mich persönlich dann jedoch gewundert hat war, dass man Pensen von Monsters of Liedermaching zwar im Publikum gesehen hat, er jedoch nicht seine Zeile in „15 Jahre für die Punchline“ übernommen hat. Nach dem anschließenden Band-Publikum-Gruppenfoto wird den Jungs von Montreal plötzlich mitgeteilt, dass sie noch Zeit für einen Song mehr als geplant haben und so wird „120 Sekunden“ in einer sehr-special-Version gespielt. Der Song ist sonst auch eine Live-Besonderheit, denn normalerweise kommt Max Power dann nach vorn auf die Bühne und es wird ein 120-Sekunden-Countdown auf einer großen Uhr gestartet. Dieses Mal ist es anders besonders, denn da Montreal nicht auf den Song vorbereitet sind, gibt es keine Uhr, aber stattdessen „120 Sekunden“ in einer Tamburin und Gitarren Akustik-Version. Anschließend wird dann zu „Das falsche Pferd“ nochmal richtig eskaliert und das Set wird mit den Hits „Tag zur Nacht“ und „Endlich wieder Diskozeit“ zum Abschluss gebracht. Was für eine Achterbahnfahrt der Emotionen.
Nach einer kurzen Umbaupause, welche viele genutzt haben um neue Kraft zu tanken und sich vor dem leichten, kurzen Regen ins Trockene zu bringen, beginnt dann der Headliner Donots. Ich habe noch kein Konzert von den Donots erlebt, welches kein totaler Abriss war. Und die Jungs bleiben sich auch auf dem Match Börner Open Air treu. Rasant startet das Set mit „Auf sie mit Gebrüll“ und das Publikum ist ab Sekunde eins voll mit dabei und am abgehen. Es folgt der fast schon Klassiker und Hit „Calling“ und nach einem kurzen Exkurs von Ingo über die Spitzmaus, bei dem sogar sein Bruder Guido fragt was mit dem heute los ist, geht es weiter mit „Wake the Dogs“ und „Dead Man Walking“. Doch Ingo langt es noch nicht mit der Spitzmaus und so erhält der inoffizielle Circle-Pit-Club-Hit „Apokalypse Stehplatz Innenraum“ direkt noch eine witzige Zeile mit eben diesem Nagetier. Da es eh schon am eskalieren ist, geht es weiter mit „Keiner kommt hier lebend raus“, bevor es mit „Hey Ralph“ dann etwas ruhiger wird und man auch mal durchatmen kann. Während Guido dann eine Lobrede auf Jaya the Cat hält, deren T-Shirt er auch rein zufällig trägt, erblickt er im Publikum ein Teufel-Maskottchen und die gesamte Band feiert es ab. Nach „Hunde los“ schnappt sich Ingo dann auch dieses Maskottchen um mit ihm den Circle Pit zu „Kaputt“ anzuführen, was einfach bei jedem Donots Konzert ein Muss ist. Dann wird es plötzlich ruhig und einfühlsam als Guido allein im Scheinwerferlicht die Akustik-Version von „Augen sehen“ performt. Dies live zu sehen verpasst wohl jedem eine Gänsehaut bei all dem Gefühl das er in diesen Song hereinlegt. Damit dieser magische Moment nicht rasant zerstört wird geht es weiter mit dem entspannten „Problem kein Problem“, einem meiner absoluten Lieblingssongs. Bei „Stop the Clocks“ wird dann nicht wie gewohnt „Sheena is a Punkrocker“ in die Bridge eingebaut, sondern dieses Mal ist es „Pet Cemetary“, ebenfalls von The Ramones. So langsam geht es dann auch schon auf’s Ende der Show zu. Es gibt aber Songs die an einem solchen Abend absolut nicht fehlen dürfen und dazu zählen die beiden Klassiker „Whatever Happened to the 80’s“ und „We’re Not Gonna Take It“, sowie der im Verhältnis junge Song „Eine letzte letzte Runde“. Wer schon mal bei einer Donots Show war, der weiß, der letzte Song ist in Stein gemeißelt, ohne gehen die Jungs nicht von der Bühne und so ist es auch hier auf dem Match Börner Open Air. Die Donots verabschieden sich vom Publikum mit „So Long“…
Abschließend kann man sagen, dass wir einen tollen Abend auf dem Match Börner Open Air hatten. Das Wetter hat größtenteils mitgespielt und auch der langsame Bierausschank konnte der Stimmung keinen Abbruch tun. Itchy, Montreal und Donots sind auch einfach richtig geile Live-Bands, welche ich auch auf Solo-Tour empfehlen kann. Der Abend war also Abriss hoch 3.
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