Review: Lauv in Köln

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Jared Thomas
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Nachdem der US-Amerikanische Sänger Lauv im Oktober des vergangenen Jahres seine erste Welttournee “I Met You When I Was 18” angekündigt hatte, spielte er am letzten Montag, den 23. April, im ausverkauften Bürgerhaus Stollwerck in Köln mit Jeremy Zucker als Support Act. Das Konzert war dabei nicht nur Teil der ersten Welttournee von Lauv, sondern auch sein erstes Konzert als Hauptact in Deutschland überhaupt.

Bereits über eine Stunde vor dem eigentlichen Einlass bildete sich eine lange Schlange aus größtenteils weiblichen Zuschauern zwischen 15 und 25 Jahren vor dem Bürgerhaus Stollwerck in Köln Süd nahe der Innenstadt. Allgemein herrschte unter den wartenden Zuschauern gute Stimmung und Vorfreude auf das Konzert. Das Bürgerhaus Stollwerck, in welchem 500 Leute Platz finden, war restlos ausverkauft. Nachdem gegen 19 Uhr die Türen aufgingen und die Menschenmasse in die Konzerthalle gelassen wurde, fiel vor allem der unfreundliche Ton und das grobe Verhalten der Security auf.

Als um 20 Uhr der Support Act Jeremy Zucker die Bühne betrat, füllten sich die Ränge und die Stimmung stieg. Die Bühne an sich war äußerst schlicht gestaltet mit drei großen lilafarbenen LED Leuchtstäben, vor denen Jeremy mit einem Launchpad und einer E-Gitarre stand. Seine Musik reichte von Indie Elektronik bis hin zu Hip Hop. Er spielte einen Mix aus Songs von dem Album “Motions” aus dem letzten Jahr und den EPs “stripped” von 2018 und “idle” von 2017. Dabei überzeugte Jeremy Zucker mit seiner Stimme und brachte das gesamte Publikum zum Singen und Tanzen, was eine unglaublich gute Stimmung erzeugte, die vom ersten bis zum letzten Track reichte und ein gelungener Support und Auftakt für Lauv war. Gerade die Songs, die Jeremy mithilfe der E-Gitarre spielte, brachten das Publikum und ihn selbst zum Tanzen.

Gegen 21 Uhr betrat der Hauptact Lauv die Bühne und es ging ein Kreischen durch das größtenteils weibliche Publikum. Gefolgt von Lauv betraten auch noch ein Schlagzeuger und eine Keyboarderin die Bühne und eröffneten das Konzert zusammen mit dem 23-jährige und dem “I Like Me Better”-Intro, gefolgt von “Paris In The Rain”, welchen er mit einem Regenschirm performte. Die Lichttechnik setzte während des gesamten Konzertes viel auf verschiedene Farben, da jedem Song eine neue Farbe zugeordnet wurde. Ari Staprans Leff, was der bürgerliche Name von Lauv ist, präsentierte neben seinen Songs der Playlist “I Met You When I Was 18” auch einen bis dahin unveröffentlichten, “Paranoid”, der in Richtung Pop-Rock geht, womit er es schaffte das Publikum  mitzureißen und zum Tanzen zu animieren. Zwischen den Songs erzählte Lauv von der Erstehung der einzelnen Songs, seine erste Liebe, seinen Umzug nach New York City und seine Zeit an der NYU, bevor er mit dem Spruch “Let’s get weird together” das Publikum wieder zum Tanzen und Eskalieren aufforderte.

Die Stimmung war während des gesamten Konzertes durchgehend auffallend gut und die Crowd, die sich vor der Bühne gebildet hatte, drängte sich letzten Endes bis zu den Türen. Auch den Part von Travis Mills in “Question” füllte er mit einem Gitarrensolo, welcher nicht der einzige an diesem Abend blieben sollte. Auffallend war außerdem, dass das Publikum doch sehr textsicher die Songtexte von Lauv mitsingen konnten, wobei Adrenaline”, “A Different Way” und “Easy Love” doch eindeutig heraus stachen, was jedoch auch die bekanntesten Lieder des 23-jährigen sind. Allgemein merkte man Lauv den Spaß an seiner eigenen Musik an, was ihn durchaus sympathisch machte. Durchzogen war das Konzert des Amerikaners mit Versuchen Deutsch zu sprechen, eine Liebeserklärung an Deutschland und gegen Endes einem Geburtstagslied für den Schlagzeuger. Ari präsentierte seine musikalische Begabung auch während des Songs “Breathe”, den er als Akustik Version am Keyboard spielte, wozu knapp 500 Handydisplays in der dunklen Halle leuchteten, was eine schöne Atmosphäre kreierte.

Das Konzert ist größtenteils dem Genre Pop und Electronic/Dance zuzuordnen und war gerade für die Fans von Lauv und Jeremy Zucker ein gelungener Abend, auch da die Stimmung durchgehend positiv war und die beiden es schafften das Publikum mitzureißen und Spaß haben zu lassen. Auch durch die Anekdoten der beiden Acts wurde das Konzert interessant gestaltet, wobei die Atmosphäre die gesamte Zeit über äußerst gefühlvoll war.

Intro (I Like Me Better)

Paris In The Rain

Comfortable

Paranoid

Reforget

A Different Way

The Story Never Ends

Come Back Home

Question

Easy Love

Adrenaline

Chasing Fire

Breathe

Getting Over You

I Like Me Better

The Other

Unser Fazit


VON 10 PUNKTEN
9
Gesamt-Erlebnis
9
Preis-Leistung
9
Qualität
9
Atmosphäre
9