Nach über 30 Jahren Bandgeschichte voller verzerrter Gitarren und Geschrei wagen die Donots sich nun auf unbekanntes Terrain und bringen mit „Schwert aus Holz“ am Freitag, den 19. September 2025, ihr allererstes Akustik-Album raus. Ihre dazugehörige Tour hat bereits im Frühjahr stattgefunden und die Akustik-Songs wurden von den Fans auf Herz und Nieren geprüft und eindeutig für gut befunden. Doch da einfach nur ein Akustik-Album nicht genug ist bei den Donots, haben sie sich auch noch starke Unterstützung von zum Beispiel Campino (Die Toten Hosen) oder Chuck Ragan (Hot Water Music) dazu geholt. Das Herz immer Richtung Nirvana „Unplugged“ und Johnny Cash’s „American Recordings“ gewandt. Gemeinsam mit dem Produktionsteam Kurt Ebelhäuser und Michel Wern haben sich die Donots elf ihrer Klassiker sowie zwei neue Songs zur Brust genommen, um ihre Live-Energie in kompletter Holz-Instrumentierung (Full Band plus Ingo am Piano) neu zu bündeln. Manche Songs haben ein ganz neues Gewand bekommen, während andere ihren markanten Stil behalten haben.
„Schwert aus Holz“ startet mit „Allein zu allein“. Einem neuen, eigens für dieses Album geschriebenen Song. Dieser spielt wirklich mit großen Gefühlen und großer Intonation und ist ein nicht ganz so klassischer Break-up-Song. „Allein zu allein“ suhlt sich nicht nur im eigenen Leid, sondern erzählt auch davon weiter zu machen und wieder aufzustehen und sich die Krone zu richten, auch wenn es wirklich schwer fällt.
„Bei der Entstehung von „Allein zu allein“ ging alles Hand in Hand: Bereits in frühen Phasen der Recordings hatte das gesamte Studio-Personal einen angenehm dicken Kloß im Hals und diverse feuchte Augen – nicht etwa, weil Guido an der Küchenzeile wieder Knoblauch mit Knoblauch gekocht hat, sondern weil hier die wirklich richtigen Worte auf das goldrichtig vertonte Gefühl treffen – exemplarisch sei hier mal der Moment der plötzlichen Ruhe im ersten Refrain rausgestellt. Dazu spielt der Song mit einer irren Leichtigkeit sämtliche Trumpf- und Visitenkarten unserer Akustikplatte aus, weshalb er sich für die Opener Position auf „Schwert aus Holz“ quasi selbst verpflichtet hat.“ – so äußerten sich die Donots zum Single-Release im März.
Auf etwas Brandneues folgt ein echter Klassiker. „Dead Man Walking“ hat zwar sein altes Gewand behalten, doch mit der Akustik-Intonation und dem Feature von Chuck Ragan (Hot Water Music), dessen Stimme einfach perfekt mit der von Guido harmoniert, ist etwas ganz Neues entstanden. Und auch wenn die Instrumente hier etwas zurück geschraubt sind, verliert der Song kein Stückchen an Drive und Energie. Weiter geht es dann mit dem noch mehr Klassiker „Whatever Happened To The 80s“, welcher im neuen Akustik-Gewand smoothe summervibes bekommen hat. Hierzu ist auch jüngst ein Video erschienen. Darin wird mit Aufnahmen von alten Postern und Alben, sowie Video-Einspielern, der Bogen zurück auf das ursprüngliche Veröffentlichungsjahr (2001) gespannt, während die Donots ihren Song performen. Schließlich war „Pocket Rock“, das Album auf dem „Whatever Happened To The 80s“ war, ihr großer Durchbruch und Start der eigentlichen Abenteuerreise. Doch nur das wäre ja zu langweilig. So tragen die Jungs aus Ibbenbüren klassische Anzüge und sehen aus als wären sie frisch aus einer Schlägerei gekommen.
„Keiner kommt hier lebend raus“ ist sich recht treu geblieben was Melodik und Stil angeht. Durch die zurück gestellten Instrumente bekommt der Song nochmal eine neue Dramatik, welche ihm wirklich gut steht, ebenso wie das Featuring von Shitney Beers, welche besonders dem Intro einen neuen Glanz verleiht. Wenn wir schon bei Features sind: „Stop the Clocks“ hat gleich ein Doppeltes erhalten. Hier werden die Donots unterstützt von Campino (Sänger von Die Toten Hosen) und Matt Hensley (Flogging Molly). Was für eine Stimmgewalt! Da sind die Instrumente glatt Nebensache, wobei ich das Akkordeon doch schon interessant finde.
Bei „Wake the Dogs“ braucht es dann keine weitere Unterstützung mehr. Der Klassiker kommt recht ähnlich wie das Original daher und ist doch sehr besonders durch das Piano und besonderen Akustik-Gitarren-Effekten.
Auch „Problem kein Problem“ ist bereits vorab schon veröffentlicht worden. Es ist einer mein absoluten Donots-Dauer-Favorite-Songs. Direkt beim ersten Hören bemerkte ich, dass die neue Version anscheinend einen Tick flotter unterwegs ist als das Original. Schon das Video zur „Karacho“-Version war echt cool, mit Guido und Ingo im alten Fiesta on Tour. Natürlich finde ich dann auch das Dashcam-Video mit Guido auf dem Fahrrad (Auto geht ja nicht^^) mega cool. Doch haben die dazwischen geschnittenen Tiervideos einen tieferen Sinn, oder ist es einfach nur mal wieder Guidos ganz eigener Humor? Schaut es euch selbst an.
„Für die Aufnahmen zu unserem Acoustic Album war uns DONOTS direkt klar, dass wir die Songs nicht einfach nur unplugged 1:1 nachspielen wollten – jede Neuinterpretation sollte einen ganz eigenen Charakter, mindestens dem Original ebenbürtig sein und dadurch seine absolute Daseinsberechtigung haben. ‚Problem kein Problem‘ zeigt das im Acoustic-Gewand sehr deutlich: Wir haben die Leichtigkeit unseres Live-Fan-Favorites beibehalten und dem ganzen aber einfach mehr Uptempo-Punk-Drive verpasst – mit Holzinstrumenten und Piano. Das steht Guidos Rostkehlchen-Vocals verdammt gut, lässt die Frühlingssonne auf die Loser-Hymne der Herzen scheinen und dürfte auch im Holz-Gewand live verdammt gut funktionieren! “
Mit „Room With A View“ kommt dann wieder ein richtiger Klassiker mit auf die Platte. Diesen Song hätte ich echt nicht erwartet. Hier wurde an sich nicht viel verändert. Melodik und Rhythmik sind gleich geblieben und doch klingt „Room With A View“ vollkommen anders im Akustik-Gewand. Vielleicht liegt es daran, dass Ingos Stimme nun im Vergleich zu den Instrumenten nicht mehr so gehaucht klingt. Weiter geht es dann mit „Eine letzte letzte Runde“, welcher so klingt, als hätte es nie eine andere Version gegeben. Ich finde es sehr charmant wie hier auch im ersten Vers der Akustik-Bass recht dominant gehalten ist und die Bridge am Ende des Songs gepfiffen wird, so wie man es eigentlich automatisch macht wenn man den Song hört.
Ein Song, der sich so komplett verändert hat ist „Calling“. Die Donots haben aus ihrem Super-Hit eine entspannte Reggae-Nummer mit ’ner Menge Percussions gemacht. Dadurch ist es einfach ein komplett neuer Song entstanden und manchmal weiß man gar nicht so recht wie man mitsingen soll. Wirklich überraschend und toll finde ich den Einsatz der Melodica bei diesen Song. Zum Glück gibt es davon bereits ein ganz tolles Live-Video.
Ein Song, der auf gar keinen Fall auf „Schwert aus Holz“ fehlen darf ist eindeutig „Augen sehen“. Schließlich war dieser Song, beziehungsweise Guidos Performance in einer Tempelhofer Flugzeughalle, der Anstoß für dieses Album. Daher ist es auch schön zu Hören, dass an dieser „Augen sehen“-Version einfach nichts verändert wurde. Es ist einfach nur Guidos Gesang und Gitarrenspiel mit voller Emotionalität und das reicht mehr als aus für einen Gänsehaut-Moment sondergleichen.
So langsam geht es dem Ende des Albums entgegen. Mit „Out In The Cold“ kommt ein weiterer komplett neuer Song ins Spiel. Es ist der erste neue englischsprachige Song der Donots seit 13 Jahren und auch hier bekommen sie ein überrragendes Feature von Kuddel (Gitarrist von die Toten Hosen). Dies passt einfach perfekt zueinander. Der letzte Song ist, wie sollte es auch anders sein, „So long“ und natürlich gibt es hier erneut ein Feature von Frank Turner, wie auch schon beim Original. „So long“ ist seit Jahren der letzte Song eines jeden Donots-Live-Sets und ganz egal ob verstärkt oder akustisch, der Song geht unter die Haut und braucht dafür auch keinerlei Feuerwerk oder sonst was für Schnickschnack.
Zusammenfassend kann man sagen, dass „Schwert aus Holz“ einfach stimmig ist. Es ist eines dieser Alben, von denen man vorher nicht gedacht hätte, dass man sie braucht und nun ist man glücklich, dass man sie hat. Jeder einzelne Song hat seine besonderen Momente und ganz eigenen Charme, wodurch es nicht einfach ein Album von Akustik-Cover-Versionen ist, sondern an sich etwas ganz Neues. Dazu noch all die geilen Features! Einfach genial!
Im Shop der Donots gibt es einige Special Editions von „Schwert aus Holz“ zu bestellen. Die auf 2.000 Einheiten limitierte „Studio + Live“ Version des Albums enthält neben dem Album auch eine Live-Version des Albums, die auf der Tourrecorded wurde. Dazu gibt es fünf besondere „Holz Versionen“ – 6 x 200 Stück in Pforzheim handgefertigte Versionen des Albums in jeweils eigenem Design pro Bandmitglied (davon sind leider einige Versionen bereits ausverkauft). Natürlich erscheint das Album auch auf CD und digital.