Hallo From Fall To Spring, schön dass ihr Zeit für das Interview gefunden habt!
FFTS: Danke dir für die Einladung!
Festivalstalker: Ganz zuerst, wie hat es sich angefühlt beim ESC-Vorentscheid teilzunehmen?
Simon: Natürlich war der Druck immens hoch und wir hatten am Anfang noch keine Ahnung, wie wir als Band mit unserer Musik beim für uns doch ungewohnten Mainstream Publikum ankommen werden. Wir haben Control wirklich “totgeprobt” und uns mega viele Gedanken zu unserer Performance gemacht. Im Fernsehstudio selbst haben wir dann eigentlich nur 2x kurz den Song gespielt, wodurch die Gesamtperformance für uns Anfangs eine Blackbox war. Als wir das Ganze dann auf Video gesehen haben, direkt nach unserer Performance, haben wir uns echt gefreut. Das hat alles so gut geklappt, und als wir dann noch einen so großen Anklang bei den Zuschauer:innen fanden, haben wir uns natürlich umso mehr gefreut und es ist eine Last von uns gefallen.
Festivalstalker: Wie war es für euch dieses Jahr auf Wacken spielen zu können?
Simon: Wacken ist natürlich nicht nur für uns, sondern für jede aufstrebende Band ein riesiger Punkt auf der Bucket-List. Wir träumten seit Jahren, einmal auf der Wacken Bühne stehen zu dürfen und haben uns wirklich mega gefreut, dass dieser Traum 2025 endlich wahr werden konnte. Die ganze Atmosphäre war wirklich toll dort, und ich glaube man sieht auch in den Livemitschnitten, die man auf Youtube oder Magenta Music finden kann, wie viel Bock wir auf diese Show hatten. Das war definitiv eins der größten Highlights unserer Bandkarriere.
Festivalstalker: Wie entsteht bei euch ein Song – startet ihr meist mit Text, Melodie oder einem Riff?
Benedikt: Meistens starten wir mit einem Instrumental oder einem Riff, bis sich eine Gesangsmelodie dazu entwickelt. Die Lyrics entstehen dann meistens am Schluss, wenn das Grundgerüst schon steht. Aber wir haben da keine starren Strukturen. Manchmal beginnt ein Song auch mit einer Textzeile oder einer Vocal-Idee. Wir lassen bewusst Raum für Ausnahmen und neue Einflüsse, damit die Kreativität nicht eingeschränkt wird.
Festivalstalker: Eure Musikrichtung besteht aus Metalcore, Postrock und Hip-Hop-Elementen. Wie habt ihr diesen Mix für das Album „Entry Wounds“ erweitert?
Benedikt: Mit „Entry Wounds“ wollten wir unseren Sound bewusst noch breiter aufstellen. Die Grundpfeiler sind natürlich geblieben, aber wir haben mehr Tiefe und Variationen eingebaut. Durch neue Ideen wie die elektronischen Einflüsse hat sich für uns so ein stimmiges Gesamtbild ergeben.
Festivalstalker: Zum Song „Cast Away“: gibt es eine „what if“-Sache die euch manchmal den Schlaf raubt und wenn ja, welche wäre das?
Benedikt: Da gab es immer gute und schlechte Seiten. Gute waren z.B.: Was wäre, wenn Stefan Raab uns zum Vorentscheid in seine Show einlädt? Negative gibt es natürlich auch, die Welt ist leider nicht perfekt und man muss aufpassen, sich nicht mit den eigenen Erwartungen zu sehr unter Druck zu setzen.
Festivalstalker: Bei „Control“ sind am Anfang Nintendo Synthie Effekte, wie seid Ihr darauf gekommen und geht der nächste Schritt in Richtung ‘‘Nintendo Core“ ?
Simon: Das sollte eine kleine Hommage an das Thema des Songs sein, nur eben auf metaphorischer Ebene mit Gaming. Wir sind alle begeisterte Zocker, haben auch immer ne Switch im Tourbus dabei. Da hat das ganz gut zusammen gepasst.
Festivalstalker: Ihr habt sonst sehr außergewöhnliche, gut produzierte, reale Musikvideos. Wie kommt es, dass „Come Alive“ ein recht schlichter Anime-Clip ist?
Simon: Wir hatten einfach mal Bock, was ganz anderes auszuprobieren. Es war eigentlich recht klar, dass wir nach „Control“ und „Cast Away“ erstmal kein Performance/Musikvideo wollen, und wir haben dann lange überlegt, was für „Come Alive“ gut passen würde. Irgendwer kam dann mit dem Anime-Vorschlag, und das hat uns allen direkt gut gefallen. Und dann Gesagt-Getan, wir haben uns einen Produzenten, der sowas kann, gesucht und das Video in die Tat umgesetzt.
Festivalstalker: Wie fühlt es sich an, eure Songs live zu spielen, nachdem ihr so viel Arbeit ins Studio gesteckt habt?
Simon: Wir freuen uns riesig auf die „Entry Wounds“-Tour und haben sehr viel Arbeit in die Produktion gesteckt, um unseren Fans eine noch nie da gewesene From Fall to Spring Show liefern zu können. Die Proben laufen schon super und es macht uns wirklich richtig Bock, diese neuen Songs zu performen. Das wird Live ein absoluter Abriss!
Festivalstalker: Auf welche Stadt freut Ihr euch am meisten, auf was können die Fans sich gefasst machen auf eurer „Entry Wounds“-Tour?
Benedikt: Wir werden sicherlich in jeder Stadt gut abreißen können, aber die größte Show allein vom Publikum her wird definitiv Köln. Die „Entry Wounds“-Tour wird sich in Sachen Produktion nochmal deutlich von der „Rise“–Tour abheben, wir wollen natürlich immer einen draufsetzen und haben selbst auch hohe Erwartungen an die Show. Das soll ein unvergessliches Erlebnis werden!
Festivalstalker: Wo seht ihr From Fall to Spring in fünf Jahren?
Benedikt: Wir stellen uns keine festen Pläne auf, sondern geben immer alles. Es gibt noch einige großartige internationale Festivals, die wir gerne noch spielen wollen, und generell möchten wir weiterhin mit so vielen Menschen wie möglich connecten und unsere Musik unter die Leute bringen.
Festivalstalker: Zum Abschluss noch die etwas andere Frage: Ihr seid ja selbst bestimmt auch Fan von anderen Musikern und Bands. Mit wem, egal ob tot oder lebendig, würdet ihr denn gerne mal zusammen auf der Bühne stehen?
Benedikt: Das wird keine Überraschung sein. Wir durften zwar schon am selben Tag gemeinsam auf einem Festival spielen, allerdings noch nicht die Bühne teilen: Linkin Park.