FLITTERN mit Ihrer neuen Single „Fehler 3000“

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Fotocredit
Rosa Pelzer

FLITTERN machen mit ihrer neuen Single das, was sie besonders gut können: Ernste und komplexe Themen in poppigen Punksongs auf den Punkt zu bringen. In „Fehler 3000“ geht es um die Schwierigkeit, den eigenen, dysfunktionalen Coping-Strategien zu entkommen.  

Zugegeben, es ist vermutlich etwas ungewöhnlich, diesen Bericht mit einer Anekdote über die Stadt Koblenz zu beginnen, but here we go: Auf der Koblenzer Europabrücke gibt es seit Ewigkeiten zwei fest installierte Blitzer. Das wissen alle, die in Koblenz und Umgebung wohnen, ebenso wie diejenigen, die versucht haben, die Brücke mit mehr als der zugelassenen Höchstgeschwindigkeit (erst 70, dann 50 km/h) zu überqueren. In „Fehler 3000“ besingen FLITTERN wie es ist, wenn sich das ganze Leben so anfühlt, als würde man Tag für Tag mit 100 über die Europabrücke brettern, in der Hoffnung, diesmal nicht erwischt zu werden.

Denn FLITTERN sind gut darin, im Leben wieder und wieder die gleichen Fehler zu machen: Sich auf irgendeinen Quatsch einlassen, um möglichst von allen gemocht zu werden. Den Schnaps nicht sein zu lassen, obwohl die Morgen mit dem Kopf über der Kloschüssel mit jedem Mal schlimmer werden. Sich jahrelang den Versuch verbieten, glücklich zu werden, weil glückliche Menschen die Welt halt nicht kapiert haben. Alle retten wollen, nur nicht sich selbst.

Das Tückische am Erwachsenwerden ist vielleicht, dass die Workarounds, die wir uns selbst als Coping-Strategien verkaufen, so lange funktionieren, bis sie das nicht mehr tun. Spätestens dann wird aus cope „hope“. Und weil diese bekanntlich zuletzt stirbt, brettern wir weiter Tag für Tag mit 100 über die Europabrücke. Verdammtes Koblenz!