FINDER: Neues Album & Interview

Finder2023 (2) | © Kathi_Sterl
Fotocredit:
Kathi Sterl

FINDER

Der Hannoveraner FINDER released sein neues selftitled Album “Finder”! Wir haben ihm ein paar Fragen dazu und zu seiner bisherigen Musikkarriere gestellt – jetzt aber erstmal ein paar Infos über ihn:

Musikalisch zeigt FINDER eine große Bandbreite, die oftmals über vermeintliche Genregrenzen hinaus geht. Dabei startet das Album mit dem Track In mir ist was kaputt gegangen, welches von frischen 80er-Vibes beeinflusst ist, um mit Himmelweit einen druckvollen Popsong nachzuschieben, der gerade im Refrain seine ganze Wucht entfaltet. Euphoria hingegen bietet seinen ganz eigenen, intimen Synthie-Klang, welcher im letzten Refrain förmlich explodiert. Das folgende Namen kannst du eh nicht lang behalten kommt sehr viel düsterer daher, wartet aber in der Bridge mit einer echten Überraschung auf. Der zweite Teil des Albums ist eher Klavier basiert und wird durch das geradezu hymnische Lauf davon eröffnet, gefolgt von dem ruhigen, aber besonders durch die Gitarrenmelodie sehr eingängige Sicherlich. Den Abschluss bildet das wunderschöne Auf Wiedersehen, in dem man sich ganz leicht verlieren kann. Gesang, Klavier und Gitarre greifen hier gekonnt ineinander und bieten mit den starken Drums einen letzten Refrain, der das Album in bester Weise abrundet. 

FINDER: Neues Album & Interview

1) Kannst Du uns ein bisschen was zur Entstehung des Albums erzählen? Wie lange hast Du dran gearbeitet, woher kommen die Textideen und wie läuft das Writing ab? Du machst ja alles alleine, oder?

Das Album ist in den letzten 2 Jahren entstanden und alleine hätte ich das natürlich niemals umsetzen können! Die Songs schreibe ich meistens zu Hause am Klavier oder an der Gitarre, wobei alle Ideen erstmal auf dem Handy landen. Dort sammeln sich gerade wieder ca. 200 kleine Aufnahmen, wobei man bestimmt über 90% dann doch nicht verwendet.
Wenn mir ein Song gut gefällt, treffe ich mich mit meinem Freund Markus Frank und wir starten mit der Vorproduktion. Dort basteln wir dann solange an den Liedern, bis wir zufrieden sind und genug Material für das „richtige“ Studio haben. Damit gehts dann Richtung Berlin zu Florian Nowak ins Daily Hero Recording Studio und wir machen gemeinsam das Album fertig. Außerdem hat Markus den Bass eingespielt und an den Drums saßen diesmal Daniel und Ace für einige Songs, bei denen ich mich nochmal ganz herzlich bedanken möchte! Mix und Master kommen dann von Flo und schon ist das Album fertig 😀

2) Was waren deine persönlichen Höhepunkte deiner FINDER-Karriere bisher? Gibt’s irgendeine coole Story, die du gerne erzählen möchtest? Wie kam es denn zB. zum Feature mit BLUTHUND?

Die schönsten Momente sind auf jeden Fall immer, wenn man gemeinsam unterwegs ist. Besonders die Touren mit Marathonmann und Alex Mofa Gang waren ein ganz besonderes Highlight! In diesem Jahr war es dann die Tour mit den lieben Menschen von TÜSN. Snöt war vorher mit mir im Studio und hat eine wunderschöne Performance auf dem Song „Ich nehm dich mit zu mir“ abgeliefert. Das Ganze hat wirklich super gut harmoniert und anschließend ist dann auch die Idee zu der gemeinsamen Tour entstanden.
Auch Abraxas von Bluthund habe ich im Studio getroffen und wir haben uns dann zusammen an „Lass Zeit vergehen, lass Zeit vergessen“ gesetzt. Tatsächlich war bis dahin noch gar nicht klar, dass der Song auf dem Album landet. Wir haben die Lyrics erst dort gemeinsam geschrieben, was echt super funktioniert hat, und mit dem Rap-Part hat es auch noch ein ganz spezielles Element auf die Platte geschafft.
Der interessanteste Besuch in den letzten Jahren war mit Sicherheit die Einladung von Joko & Klaas bei Circus HalliGalli als „Schrank-Band“. Das erste Mal Playback im Fernsehen spielen und ein wenig hinter die Kulissen gucken war schon spannend.

3) Worum geht’s in „Es geht vorbei“ und wieso ist es der Fokustrack des Albums?
 
Eigentlich gibt es für mich gar keinen Fokustrack auf dem Album. Jeder Song hat irgendwie seine eigene Geschichte und seinen eigenen Sound, so wie es sich für mich in dem Moment richtig angefühlt hat. „Es geht vorbei“ war dabei einer der ersten Songs, die ich geschrieben habe, aber der letzte der, fertig geworden ist. Es gibt davon schon eine „alte“ Version, die wir tatsächlich auch schon live gespielt haben, aber für das Album wurde der Song nochmal komplett überarbeitet. Gerade nach der ganzen Corona-Zeit hatte ich das Gefühl mich nochmal mit dem Song auseinander setzen zu müssen. Und das ist jetzt das Ergebnis.
Inhaltlich geht es ums füreinander da sein. Auch wenn es manchmal sehr schwere Zeiten gibt, darf man nicht aufgeben, muss durchhalten und für andere Menschen da sein, auch wenn sie dies vielleicht nicht annehmen können oder wollen. Natürlich steckt wie immer auch ein persönlicher Anteil in dem Songtext.

4) Was war die größte Herausforderung im Studio?

Ich glaube die größte Herausforderung war es die Songs alle unter einen Hut zu bekommen. Wenn man das Album hört, merkt man schon, dass die Lieder sehr unterschiedlich sind und eigentlich alle einen anderen Sound aufweisen. Da hat Flo echt einen super guten Job gemacht!
Bei den Aufnahmen der Instrumente ist die größte Hürde immer der Shaker! Man glaubt garnicht, wie schwer es ist den gerade einzuspielen 😀

5) Wie geht’s weiter – steht eine Tour, bestimmte Shows, oder Ähnliches an?
 
Ich bin sehr froh, dass ich mit Redfield Records einen Partner gefunden habe, der mich supportet und ich bin schon gespannt, wo die Reise hin geht. Grad sind wir auf der Suche nach einer passenden Booking Agentur, die uns auch in dem Bereich unterstützt und dann hoffe ich, dass ich 2024 einige Konzerte spielen und mein Album live vorstellen kann.
Tatsächlich sitze ich sonst schon wieder an neuen Songs und freue mich, wenn ich bald mit den Aufnahmen zu einem neuen Album beginnen kann.

6) Mit wem würdest Du am liebsten mal auf der Bühne stehen?

Puh, das ist echt eine schwere Frage. Es gibt so viele gute Musiker*innen und ich liebe es auf Konzerte zu gehen und deren Musik zu entdecken.
Es ist zwar sehr weit weg, aber wenn ich die freie Wahl hätte, würde ich spontan Steven Wilson sagen. Er ist musikalisch so unglaublich vielfältig und das mag ich wirklich sehr. Auch wenn ich die Songs schon hundertfach gehört habe, werden sie nicht langweilig und es gibt trotzdem noch immer etwas Neues darin zu entdecken. Ich habe ihn und seine Band auch schon mehrmals live gesehen und jedes Konzert war ein absolutes Highlight!

Danke für diese Einblicke in deine Karriere, deine Musik, deine Prozesse und Wünsche!
Wir sind gespannt, wohin die Reise geht – Glückwunsch auf jeden Fall noch zum Albumrelease und dem Labeldeal mit Redfield Records!