Am Freitag, den 29. August 2025, erscheint das neue Album „Death Drive“ der niederländischen Band Bony Macaroni. Es ist erst ihr zweites Album. en. Ihr Debütalbum „The Big Bucks“ – eine rohe Coming-of-Age-Story vor dem Hintergrund einer Wirtschaftskrise – wurde für seine tiefen, persönlichen Themen und das griffige Songwriting gefeiert. Auch ihr neues Album setzt dort an und legt alle Karten offen auf den Tisch. Ein Album, das noch unbarmherziger und manischer ist – wie schon der Titeltrack zeigt. So nervös, wie es auch nachvollziehbar ist!
Kennt ihr das wenn ein Geschmack oder ein Geräusch euch direkt in eine schöne Erinnerung zurück versetzt? Genau das hatte ich bereits bei den ersten Tönen vom Album „Death Drive“. Es hat nicht mal einen Song lang gebraucht und schon war ich wieder ein Teenie und fühlte mich wie in den 00er Jahren wenn neue Musik von den Emo-Größen wie Fall Out Boy oder Yellowcard erschien. Doch auch wenn Bony Macaroni mich an dieses Gefühl erinnert haben, ist ihr Album brandneu. Der erste Song „Katapult“ würde genau so wie er klingt in eine 2000er Serie wie zum Beispiel „One Tree Hill“ passen. Der Song hat einen eindeutigen Soundtrack-Vibe. Weiter geht es dann direkt mit dem Titel-Track „Death Drive“ und wie der Titel es schon ankündigt, wird hier auch musikalisch Fahrt aufgenommen. Der Song ist wesentlich härter als „Katapult“ und handelt davon dauerhaft unter persönlichem Stress zu stehen.
„I’m having trouble relaxin’
I let my body keep the score
without return of invest
it’s getting harder to ignore
so I get in my car
just to to go on my phone
cause I don’t wanna talk,
I don’t wanna go home
where my chest gets so tight
when I think about it
do you think I should call it quits?“
Ebenso wie „Death Drive“ ist auch „Dumb (So Stupid)“ bereits als Video erschienen. Dieser Song kommt wieder wesentlich leichter und beschwingter daher und das Video passt auch einfach zum Titel, auch wenn der Text erahnen lässt, dass das wesentlich komplexere Thema ADHS eigentlich dahinter steckt, so macht die Fassade einfach Spaß sich anzuhören und zu gucken.
„The Rotting 20s“ ist dann wieder im typischen 2000er Emo Style gehalten und scheint über die Probleme die man mit Mitte 20 hat zu handeln. Das anschließende „The Dream“ hat mich direkt beim ersten Hören an Bright Eyes erinnert mit seiner zurückhaltenden Art und starken Emotionalität. „Bubble Boy“ wird dann musikalisch und harmonisch wieder wesentlich leichter. Das Video dazu ist einfach super und bringt hoffentlich jeden zum Schmunzeln.
Für mich persönlich sticht auf „Death Drive“ noch der Song „Blind Spot“ besonders hervor, da er ein echt derbes Schlagzeug-Intro hat und sich einfach wesentlich aggressiver anfühlt und mehr mit Kraftausdrücken spielt. Im totalen Gegensatz dazu steht dann dessen Folgesong „Plants“, welcher wieder sehr zurück genommen ist und tatsächlich über Pflanzen handelt, natürlich wahrscheinlich als Metapher.
Den Abschluss machen dann „The Ends of the Earth“ und „Inanimate“. Zum ersten gibt es ein Video gehalten im Stil von Retro-Nachrichten-Sendungen. Der Song äußert eindeutig Kritik am Umgang mit der Klimakrise.
„I don’t ever wanna look at my phone again
or be right again
pretend I’m not going insane
I’m scraping every barrel
I need something for the pain
so, ring in the sad fucking new year
we’re gonna half-ass it all again
ring in the sad fucking new year
we’re riding this out till the end“
„I live and think in absolutes. The vibes are bad, the drugs are good.” Sänger Stefan erklärt: „Ich wollte ein Album ohne klassischen Spannungsbogen schreiben. Anders als unser erstes Album gibt es hier kein großes, hoffnungsvolles Finale. ‚Death Drive‘ ist eine Momentaufnahme davon, wie es sich anfühlt, in den 2020ern in seinen 20ern zu sein – ein Zeitalter, das sich anfühlt, als würde die ganze Welt auf einen kollektiven Abgrund zurasen.“
Genau das ist Bony Macaroni bei „Death Drive“ gelungen. Es ist ein stimmiges Album das einem das Gefühl der Jugendlichkeit gibt. Dieses Gefühl ist sowohl wild als auch emotional. Man taucht ein und schaltet für einen Moment lang alles um einen ab.